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Gemeinde Karlsbad - Der Weg zur Großgemeinde

Die ersten Ansätze

Vor mehr als einem halben Jahrhundert – am 01. September 1971 – wurde ein neues Kapitel in der Region aufgeschlagen: Die ehemals selbstständigen Ortschaften Auerbach, Ittersbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg schlossen sich zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Karlsbad zusammen.
Der Weg dorthin war ein langer: Den Beginn machte die baden-württembergische Landesregierung mit dem „Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden“ im Jahre 1968. Damit sollte die Anzahl der selbstständigen Gemeinden reduziert und größere Verwaltungseinheiten geschaffen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Eingemeindungen oder die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften erleichtert.

Der erste Impuls zur Gründung von Karlsbad soll vom Langensteinbacher Bürgermeister Karl Ried gekommen sein. Sein Amtskollege aus Ittersbach Franz Würl hatte Interesse bekundet, obwohl seine Gemeinde als einzige im damaligen Landkreis Pforzheim ansässig war. Die anderen Ortschaften waren allesamt im Karlsruher Landkreis. Nachdem die Pläne weiter gediehen waren, kam es im Mai 1971 zu Anhörungen in allen Ortsteilen. Überwältigend war die Zustimmung unter den Langensteinbacher Bürgerinnen und Bürgern: Über 80% der abgegebenen Stimmzettel waren für die Vereinigung der Ortschaften, in Mutschelbach und in Spielberg stimmten rund 70% zu.
Knapp war das Ergebnis in Auerbach: Hier sprach sich fast jeder Zweite gegen den Zusammenschluss aus. In Ittersbach war sogar eine deutliche Mehrheit dagegen. Trotzdem votierten die Gemeinderäte aller fünf Ortschaften für eine Vereinigung. Zugeordnet wurde die neue Gemeinde - zu aller Erleichterung - dem Landkreis Karlsruhe. Zuvor gab es Befürchtungen, Karlsbad könne einem anderen Landkreis zugeschlagen werden. In jedem Ortsteil wurde ein Ortschaftsrat ins Leben gerufen, der die Belange der Bevölkerung vor Ort vertritt. Bis auf den Ortschaftsrat in Langensteinbach, der im Jahre 2011 für eine Selbstauflösung votierte, existieren diese Gremien bis heute.

Wie kam der Name "Karlsbad" zustande?

Früher soll es Heilquellen in Langensteinbach gegeben haben, die weit über den Ort bekannt waren. Auch der Markgraf Karl III. von Baden-Durlach soll hier gebadet haben. Deshalb sei der Name Karlsbad für die neue Großgemeinde ins Gespräch gebracht worden.
Erster Bürgermeister der Großgemeinde Karlsbad wurde Erich Hoffmann (CDU), ihm folgte Alfred Seeger (parteilos), der das Amt von 1980 bis 1999 innehatte. Dann übernahmen Rudi Knodel und Jens Timm (beide Freie Wähler) das Steuer. Seit Mitte Juli 2023 amtiert Björn Kornmüller (FDP) als Chef im Rathaus.